Weltgeheimnis

Weder Anfang hat die Welt noch Ende,

Nicht im Raum noch in der Zeit;

Überall ist Mittelpunkt und Wende,

Und im Nu die Ewigkeit.

Und wie du lebst von einem Nu zum andern,

Ewig eines lebest du;

(Drum) laß die Welt vorüber ruhlos wandern,

Und sieh aus der Ruh ihr zu

(Dann findest du)

(Doch) nicht mit unzulänglichen Gedanken

Machst du das Geheimnis klar,

Doch in schwanken Schranken, Wortes Ranken,

Stellt es dir sich bildlich dar.

(Das Weltgeheimnis)

Ich glaub an eine Schöpferkraft,

Die von Uranbeginn

Geschaffen hat, und ewig schafft

In Ewigkeiten hin.

Als ihr Geschaffenes preis ich mich,

Und in ihr schaffend weiß ich mich.

Weder Anfang hat die Welt noch Ende,

Nicht im Raum noch in der Zeit.

mitteninn` von Raum und Zeit

Song: poetryclub, Goldene Zeit

Text: Friedrich Rückert